„På långt håll var det kanske en stämning av grön värme, någon detalj som inspirerade dig att gå närmare, där en möjlighet framträder att låta karaktärer och växter följa med på din promenad, en lång parad sv skogsrå, tall och gran.”
Grüner Wald statt grauer Wände
„Aus der Ferne war es vielleicht nur der Eindruck grüner Wärme, irgendein kleines Detail, das dich zum Näherkommen einlud. Dorthin, wo sich eine andere Welt auftut, in der Figuren und Pflanzen dich auf deinem Spaziergang begleiten. Eine lange Parade der Waldfeen, Kiefern und Fichten.“
Mit diesen Worten beschreiben Hilma Nordén und Jörgen Häll ihr wunderbares Waldpanorama, welches eine sonst unscheinbare Wand in der Göteborger Innenstadt aufleben lässt. Das meterlange Straßengemälde in der Norra Allégatan zwischen den Haltestellen Järntorget och Hagakyrkan erinnert im Großstadtgetummel an den Zauber stiller, dunkler Wälder.
Schwedische Künstler Hilma Nordén und Jörgen Häll
Das Werk ist Teil einer Kunstinitiative der hiesigen Straßenbaubehörde Trafikverket. Zusammen mit anderen, ähnlichen Arbeiten dient es der Verschönerung von Bauwänden und Absperrungen. Diese sind durch den Bau der neuen Infrastruktur Västlänken an vielen Stellen fester Bestandteil des derzeitigen Stadtbildes. Ein kleines Schild informiert über die Künstler:
Jörgen Häll, geboren 1986, kommt aus Mora, Dalarna. Er arbeitet mit Skulpturen, Malereien und Zeichnungen. Inspiration findet er oft in Dingen, die ein Stück weit im Abseits liegen. Dingen, die ein wenig verloren sind und halbvergessen.
Hilma Nordén, geboren 1998, kommt aus Arvika in Värmland. Auch sie malt und zeichnet, arbeitet darüber hinaus mit textilen Skulpturen. Ihr künstlerischer Blick richtet sich auf die Verbindung zwischen Natur und Mensch und die Bedeutung des Waldes für die Kultur.
Waldzauber und Schatzsuche
Das Gefühl, im Wald magische Stunden zu verbringen kann ich persönlich sehr gut nachempfinden. Ich erinnere mich besonders gerne an warme Sommertage, wenn sich sonnige Wärme mit dem würzigen Duft von Nadelbäumen mischt. In den Waldlichtungen flimmert dann die Luft während tiefer im Wald eine feuchte Kühle über den Moosen und kleinen Quellen liegt.
Wurzeln alter Bäume kriechen über den Boden und lassen mich an Zwergengold und zauselige Bärte denken. Ich schaue mich plötzlich um, ob ich nicht doch heimlich beobachtet werde von den sanften Rehaugen eines verzauberten Brüderchens. Die rauschenden Wipfel der schlanken, dunklen Fichten sprechen ganz ernst miteinander, während die Glockenblumen auf den Waldwiesen ihre Späße treiben und vor lauter Lachen silbern klingeln.
Und welche Schätze gibt es zu finden! Steinpilze, Braunkappen und goldgelbe Pfifferlinge. Blaubeerteppiche, die sich über die Plateaus spannen. Rote Männlein, die entlang der Waldränder Patrouille stehen. Mit diesen und anderen Kostbarkeiten lässt sich der Zauber mit nach Hause bringen. Probiert einmal unsere Blaubeermuffins oder die Hagebuttensuppe und fühlt euch an die Magie des Waldes erinnert.
Titelbild: Hilma Nordén und Jörgen Häll, Wandmalerei / Graffiti (Ausschnitt) „Mjuk rotmurkla, vila i vinden bland starka stammar” (Sanfte Wurzellorchel, ruhe im Wind zwischen starken Stämmen.”, 2022 in Göteborg (Norra Allégatan)
Foto und Text: Line Grube, 2022